Sie wollen mehr zum Thema „Straußwirtschaft“ erfahren und wissen, was es mit dieser Tradition auf sich hat? Dann lesen Sie hier.
Was ist überhaupt eine Straußwirtschaft?
Wer nach dem Thema Straußwirtschaften im Internet sucht, findet folgende Erklärung bei Wikipedia: „Eine Straußwirtschaft ist grundsätzlich mit dem Ausschank von selbst erzeugtem Wein durch einen Winzer in dessen Räumen oder Weinkeller verbunden. Die Straußwirtschaft fällt nicht unter den Begriff des Gewerbes und ist daher erlaubnis- und abgabenfrei. Die Erlaubnisfreiheit liegt jedoch nur vor, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, die in den Bundesländern teilweise unterschiedlich geregelt sind, aber in wesentlichen Punkten übereinstimmen.“
Strauße in Baden – Besen in Würtemberg
Für die Straußwirtschaft haben sich regional verschiedene Namen und Kurzbezeichnungen eingebürgert:
- Straußwirtschaft
- Straußenwirtschaft
- Strauße
- Strausse
- Straußi
- Straussi
- Besenwirtschaft
- Besen
Die Idee: Unbürokratischer Nebenerwerb für den Winzer
Der Grundgedanke einer Straußwirtschaft ist, dass der Winzer eigene Weine und Speisen anbieten kann, ohne dabei ein Gewerbe zu führen. Dadurch braucht er nicht die hiermit verbunden Pflichten und Abgaben zu erfüllen. Umgekehrt ist es einer echten Straußwirtschaft nur gestattet, eine bestimmte Anzahl an Tagen im Jahr zu eröffnen. Das soll sicherstellen, daß Straußwirtschaften wirklich solche sind und keine Gaststätten sich als Straußwirtschaft deklarieren, um lediglich von den niedrigeren Auflagen zu profitieren.
Der Besen – ein Erkennungszeichen für die Straußwirtschaft?
In Baden erkennt man am aufgestellten Besen, dass die Straußwirtschaft geöffnet ist. Aber Vorsicht: Die Mehrzahl der Straußen hat inzwischen eine gastättenrechtliche Konzession als Gastätte und wirbt verbrauchertäuschend mit dem Begriff „Strauße“ und ihren Symbolen wie dem Besen. Hier fällt es dem Verbraucher dann schwer, „echte“ von „unechten“ Straußen zu unterscheiden. Hier wünsche ich mir eine klarere Abgrenzung im Sinne der Kunden.
Der Ursprung der Straußwirtschaft
Als historisches Vorbild für die Straußwirtschaft wird meist der Erlass „Capitulare de villis vel curtis imperii“ Karls des Großen aus dem Jahr 812 zitiert – in diesem wurde angeblich den Winzern der Betrieb von „Kranzwirtschaften“ erlaubt, die durch einen ausgehängten Kranz aus Reben oder Efeu kenntlich gemacht wurden. Die Landgüterverordnung „Capitulare de villis vel curtis imperii“ enthält jedoch keine Hinweise auf Straußwirtschaften. Die Übersetzung der Coronas de racemis mit „Kränzen aus Trauben“ ist unzutreffend. Vielmehr handelt es sich um „Büglinge“. Das sind die Triebe einer Rebe, die wenn sie lang genug sind, nach unten gebogen und am Stamm festgebunden werden (Quelle: Wikipedia).
Bio-Straußwirtschaft in Freiburg
Mittlerweile gibt es auch Straußwirtschaften, die ausschließlich Wein und Speisen aus Bioanbau anbieten. Bio erfreut sich auch hier stetig wachsender Beliebtheit. Bio-Straußwirtschaften werden in der Regel von Bio-Winzern betrieben, die ihren Wein kontrolliert-biologisch anbauen. Das Weingut Sonnenbrunnen, dessen Wein Sie in der Sonnenbrunnenstrauße genießen können, ist das erste Bio-Weingut in Freiburg Opfingen und gehört somit zu den Pionieren in Sachen Biowein und Bio-Straußwirtschaften.